Locanda San Marco in Torri del Benaco. Auf unserer Pressereise Kroatien 2010 wählten wir für die Rückreise ab Omisalj, Kroatien, die Route über den Gardasee nach Deutschland. Bis kurz vor unserem Ziel Gardasee fuhren wir auf Autobahnen und gut ausgebauten Schnellstraßen. Dann lotste uns unser Navigationssystem durch kleine verträumte Ortschaften mit schmalen Gassen und steilen Bergsträßchen entlang dem Gardasee. Als wir an unserem Hotel „Locanda San Marco“ mit Restaurant und Bar ankamen, waren wir überrascht. Ein großer Platz unweit der Kirche eröffnete sich uns. Vor dem Locanda San Marco waren einige Tische und Stühle im Freien unter einer Schatten spendenden Markise zu sehen, an denen einige Dorfbewohner saßen und Kaffe tranken. Wir steuerten den hinter dem Haus liegenden Parkplatz an und checkten erst mal im Hotel ein.
Das Zimmer, das wir zwei Tage zuvor in der Locanda San Marco gebucht hatten, war klein, hatte aber einen relativ großen Balkon mit Sicht auf den Dorfplatz. Den Balkon teilten sich zwei Zimmer des Hotels. Ein Gartentisch und Stühle waren aufgestellt, an denen man Platz nehmen konnte.
Das Zimmer war mit einem bequemen Bett und einer Schrankwand dahinter ausgestattet, feinste Schreinerarbeit. Ein Hocker dient als Kofferablage und an dem kleinen Schreibtisch kann man das Notwendigste ablegen. Fernseher und Telefon waren ebenfalls vorhanden.
Das Bad war klein und nicht gerade ein Paradebeispiel an Sauberkeit. Das beträchtliche Alter des Badezimmers hat an der Einrichtung schon seine Spuren hinterlassen. Flecken im Silikon sind bei inkonsequenter Pflege nun mal nicht mehr weg zu kriegen. Auf der Glasablage über dem Waschbecken nahmen wir einen Wasserrand älterer Natur wahr.
Da wir von der Fahrt etwas erschöpft waren, entschlossen wir uns, den restlichen Nachmittag und Abend in dem kleinen Ort Torri del Benaco zu verbringen. Eine Hochzeitsgesellschaft tummelte sich über den Platz und als das Brautpaar aus der Kirche kam, wurden natürlich Fotos gemacht. Wir beobachteten die Szenerie bei einem großen Espresso und beratschlagten, wo wir zu Abend essen wollten. Schräg gegenüber am Dorfplatz gab es ein Restaurant, an dem fleißig Tische eingedeckt wurden. Auch an den Tischen des Locanda San Marco waren nun Kellnerinnen eifrig damit beschäftigt, Tische für das Abendessen herzurichten. Und da wir schon einmal gemütlich saßen, beschlossen wir, im Restaurant unseres Hotels zu speisen. Wir bestellten uns Risotto mit Meeresfrüchten und Fischsuppe, danach aß ich eine regionale Spezialität: hausgemachte Tagliatelle mit geräuchertem Felchen und Zitrone. Dago entschied sich für Spaghetti mit Knoblauch und Öl, eines seiner Leibgerichte. Die Vorspeisen waren gut und ordentlich in der Portion. Die Hauptspeisen schmeckten uns ebenfalls, wobei das regionale Gericht, das ich mir bestellt hatte, ein Volltreffer war. Sogar mein Mann war begeistert und bereute, nicht das gleiche bestellt zu haben. Bei einem guten Glas Wein plauderten wir noch bis spät in die Nacht hinein, ehe wir uns zur Nachtruhe zurückzogen.
Am nächsten Morgen erkundeten wir das Frühstücksbuffet, das vielfältig und üppig ausgestattet war. Da wir noch keinen Hunger verspürten, entschieden wir uns, erst mal eine Tasse Kaffee zu trinken.
Unser Fazit zum Hotel Locanda San Marco: die 60 Euro, die das Doppelzimmer für eine Nacht inklusive Frühstücksbuffet gekostet hat, waren ganz ok. Das Servicepersonal war freundlich und sprach zum Teil auch deutsch. Gemütlichkeit wird im San Marco sehr wohl geschätzt. Urlaubsgäste wie auch Einheimische kommen hier her, um auszuspannen und den Tag nett ausklingen zu lassen.
Sabine Wiedamann auf dem Rückweg aus Kroatien
Foto: Dago Wiedamann