Das unter panamesischer Flagge fahrende Kreuzfahrtschiff "MSC Melody" ist nur knapp einem Piratenüberfall entkommen. Am Samstag, 25.04.2009 um 22,35 Ortszeit hatten sich Piraten sich rund 300 Kilometer nördlich der Seychellen dem Kreuzfahrtschiff genähert und versucht, es zu entern. Das mit schwer bewaffneten Piraten besetzte Schnellboot konnte von den Sicherheitsleuten an Bord der MSC Melody mit dem Einsatz von Schusswaffen vertrieben werden.
Gerade erst hatte die MSC Melody die Hoheitsgewässer des Inselstaates Seychellen verlassen. Der als gefährlich angesehenen Golf von Aden und die Küste von Somalia Küste war noch über 1000 Kilometer entfernt. An diesem Ort erwartete man keinen Piratenüberfall. Zusätzliche Sicherheit versprach die anbrechende Nacht – bei Nacht greifen auch in den unsicheren Gewässern die Piraten nicht an.
Mit einem Schnellboot mit 6 Piraten, die nach Angaben des Kapitäns Ciro Pinto mit Kalaschnikow Gewehren ausgerüstet waren, erfolgte der Angriff. Ciro Pinto reagierte schnell und erlaubte den Sicherheitsleuten an Bord, das Feuer zu erwidern. Passagiere berichteten von ca. 50 Schüssen, die man gehört habe. Nach kurzen Schusswechsel drehten die Piraten ab.
"Unser Schiff ist von Piraten angegriffen worden. Bleiben Sie in Ihren Kajüten und verdunkeln Sie das Licht" – so soll der Kapitän des Kreuzfahrtschiffes die Passagiere über den nächtlichen Piratenüberfall informiert haben. Der bewaffnete Überfall erfolgte kurz nach Ende einer Klassikaufführung auf Vorderdeck des Kreuzfahrtschiffes. Die kanpp 1000 Passagiere – unter ihnen auch 38 Deutsche Kreuzfahrer – und 500 Besatzungsmitglieder kamen mit dem Schrecken davon.
Der Piratenangriff mit einem Schnellboot deutet darauf hin, das sich in der Nähe des Überfalls ein „Mutterschiff“ befand, das den Piraten auf hoher See als Ausgangsbasis für die Überfälle dient. So weit vom Festland entfernt kann ein einzelnes Schnellboot allein kaum auf Raubzug gehen.
Eine Sprecherin der von MSC Kreuzfahrten bestätigte, das bewaffnete Sicherheitskräfte an Bord des 4 Sterne Kreuzfahrtschiffes anwesend waren und das Schiff verteidigen konnten. Bei dem Angriff wurde niemand verletzt. Die MSC Melody wurde nach Angaben des Kapitäns nur leicht beschädigt. Sie setzte ihre Fahrt durch den Golf von Aden zum jordanischen Hafen Akaba planmäßig fort. Bereits am 7. Mai soll sie planmäßig wieder in Italien ankommen.
Foto: MSC Kreuzfahrten / Kreuzfahrten-Pool
Datum: 26.04.2009
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